Honig ist ein wertvolles und vielseitiges Naturprodukt

Dem Honig, so zeigt ein Blick in die griechische Mythologie, verdanken die Götter ihre Unsterblichkeit. Das gilt auch für die nordische Gottheit Odin, der seine Weisheit und Kraft aus dem Honig bezogen haben soll. Hippokrates, berühmtester Arzt des Altertums, wird in Sachen Honig schon etwas konkreter: Er wusste von der fiebersenkenden Wirkung des Honigs und verwendete ihn auch bei offenen Wunden.
Mittlerweile gibt es viele Studien, die die heilende Wirkung des Honigs belegen. Ob Erkältung oder äußere Wunde: Honig unterstützt die Heilung. Allerdings sollte diese Wirkung nicht überschätzt werden, denn Honig dient lediglich der Unterstützung natürlicher Heilprozesse, medikamentöse Therapien können nicht durch Honig ersetzt werden.
Wie hilft Honig?
Honig verhindert bakterielles Wachstum: Er entzieht den Zellen der Bakterien Wasser, sodass diese schrumpfen und
absterben.
Zusätzlich enthält Honig Glukoseoxydase. Das ist ein Enzym, das permanent zu desinfizierendem Wasserstoffperoxid umgewandelt wird.
Außerdem besitzt Honig eine Vielzahl von gesunden Inhaltsstoffen wie Calcium, Eisen, Magnesium oder Natrium. Dadurch wird unser Immunsystem gestärkt und kann sich besser gegen Krankheiten wehren.
Der bekannte Bienenforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz vom Biozentrum der Universität Würzburg weist darauf hin, dass Honig aus der eigenen Heimatregion vermutlich die gesündeste Wahl ist: „Ich persönlich glaube, dass die Zahl der Allergien so steigt, weil wir immer mehr Lebensmittel zu uns nehmen, die unser Körper nicht von klein auf kennt. Importhonig enthält Blütenstaub von Pflanzen, die für uns völlig fremd sind.“ Honig aus der Nachbarschaft stärkt das körpereigene Immunsystem auf Basis der Naturinformation der Region.
Bienenhonig ist ein natürliches Lebensmittel, frei von Fett und
Risikostoffen wie Cholesterin oder Purinen, enthält aber auch keine Ballaststoffe oder Proteine. Mit rund 320 Kilokalorien pro 100 Gramm ist Honig nicht gerade ein Schlankmacher, und der
in ihm enthaltene Fruchtzucker wirkt sogar zusätzlich appetitanregend – für Menschen, die zunehmen wollen, kann das von Vorteil sein.
So gesund ist Honig

Wie Zucker enthält auch Honig hauptsächlich Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose): Zu 80 Prozent besteht Honig aus diesen Zuckern, die restlichen 20 Prozent sind Wasser. Honig sollte, genau wie Zucker, nur sparsam verwendet werden.
Honig enthält zwar weniger Vitamine und Mineralstoffe, trotzdem ist er so gesund, da in ihm einige bioaktive Stoffe und Antioxidantien stecken. Besonders den Inhibine, einer Gruppe Entzündungshemmender Wirkstoffe (Enzyme, Harze, Flavonoide ), werden eine wohltuende Wirkung zugeschrieben. Antioxidantien können das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten sowie einiger Krebserkrankungen senken und sich positiv auf die Sehkraft auswirken. Die in Honig enthaltenen Antioxidantien können den Blutdruck senken und durch sie können sich die Arterien besser weiten. So wird der Blutfluss zum Herzen verstärkt. Zudem verhindern Antioxidantien Blutgerinnsel, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können.
Geschmacksvarianten

Honig gibt es in vielen Sorten, die sich optisch und auch geschmacklich stark unterscheiden können. Mal ist er goldgelb, ein anderes Mal ist er milchig-weiß oder braun. All das sind keine Qualitätsmerkmale, sondern Spielarten der Natur. Das Aussehen richtet sich im Wesentlichen danach, welche Pflanzen ein Bienenvolk ansteuert. Helle Honigsorten (z.B. Raps, Klee) sind meist milder, dunkle oft kräftiger und etwas herber im Geschmack.

Doch auch nachträglich kann man das Aroma verändern: Erwärmt man den Honig vorsichtig gemeinsam mit Orangenschalen, so nimmt er etwas von der bitter-fruchtigen Aroma an, auch eine im Honig erwärmte Chilischote, ein Lavendelzweig oder eine Messerspitze Zimt verleihen dem Bienenerzeugnis eine interessante Geschmacksnote.
Die Honigsorten im Überblick
In jedem Honig steckt prinzipiell Heilkraft. Manche Sorten sind aber besonders nützlich für unsere Gesundheit.
Kleehonig ist mild im Geschmack und weißgelb bis hellbeige in der Farbe. Er hilft besonders gut bei Verdauungsbeschwerden und Unruhe. Außerdem wirkt der Honig krampf- und schleimlösend.
Tannenhonig hat einen kräftigen und würzigen Geschmack und ist meist grünlich-dunkel. Tannenhonig bleibt recht lange flüssig . Er enthält ätherische Öle der Nadelbäume, er entfaltet seine Wirkung hauptsächlich bei Bronchitis und Erkältungen.
Eukalyptushonig hat eine goldene bis dunkelbraune Farbe und ist sehr feinwürzig.
Er wird bei Erkältungen und Harnwegsentzündungen eingesetzt, da er eine infektionshemmende Wirkung besitzt.
Apfelblütenhonig verfügt über ein blumig-fruchtiges Aroma. Der gelb-cremige Blütenhonig fördert die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen bei akuten Mangelerscheinungen und stärkt das Immunsystem.
Lavendelhonig schmeckt leicht würzig und ist sehr klar und flüssig . Dieser Honig hilft bei Kopfschmerzen und Nervosität, denn genau wie der Lavendel allein wirkt dieser Honig schmerzhemmend und krampflösend.
Löwenzahnhonig ist sehr aromatisch und hat eine intensive Gold-Farbe. Er stimuliert Nieren- und Leberaktivität. So werden Stoffwechsel und Durchblutung angeregt. Empfohlen wird er auch bei Leber- und Gallenbeschwerden und zur Blutreinigung.
Weißdornhonig zeigt sich in einem schönen Bernsteingelb. Er stärkt Herz und Kreislauf, bei hohem Blutdruck und als Vorbeugung der Gefäßverkalkung, dazu eignet er sich besonders zur allgemeinen Kräftigung im Alter.
Sortenrein sind Honige, wenn die Bienenernte mindestens zu 60 Prozent aus einer Pflanzenart stammt. Blüten- oder Sommerhonig wird aus vielen verschiedenen Blüten der Umgebung gewonnen. Die Vielfalt der Trachtquellen führen meist zu einem besonders harmonischen Geschmack. Honigtau- oder Waldhonig sammeln die Bienen von Bäumen. Der Honig ist eher dunkel und kräftig im Geschmack.
Wie der Honig entsteht
Wie entsteht Honig?

Nektar und Honigtau sind noch kein Honig. Erst durch eine Verarbeitung über die Biene entsteht Honig. Dies geschieht bereits während des Sammelns: Der süße Saft gelangt über die Mundwerkzeuge schließlich in die Honigblase, wo Enzyme zugegeben werden. Im Stock wird dieser zwischen den Stockbienen hin und her gereicht – hierbei wird dem Honig Wasser entzogen, wodurch dieser haltbar gemacht wird. Nach der Einlagerung in Zellen wandelt sich der Honig durch die beigegebenen Drüsenfermente weiter zum fertigen Honig um.
Was machte einen Bio-Honig aus?

Ebenso wie die üblichen Bio-Produkte in Supermärkten muss auch ein Bio-Honig besondere Auflagen erfüllen, damit er dieses besondere Prädikat tragen kann. Doch die Kontrolle darüber, auf welche Blüte die Biene fliegt, ist unmöglich. Wichtig ist deshalb die Umgebung der Bienen und natürlich der Standort des Bienenstocks. Für einen Bio-Honig müssen sich die Bienenstöcke in einem Umkreis von rund drei Kilometern in einem Gebiet befinden, in dem hauptsächlich ökologisch angebaute Pflanzen und Kulturen gelegen sind.
Tipps & mehr
Unser Tipp

Wenn der Honig durch seine natürliche Kristallisierung fest und hart wird, lässt er sich durch eine vorsichtige Erwärmung wieder verflüssigen. Ideal ist ein Wasserbad von gut 40° C; von unkontrollierter Erwärmung in der Mikrowelle wird abgeraten. Wichtig ist, dass der Honig nur wenige Minuten und nicht über 40° Celsius erwärmt wird, da sonst die wertvollen Enzyme und Antioxidantien zerstört werden.
Honig mit einem hohen Glucose-Gehalt kristallisiert viel schneller als solche, mit einem niedrigen Glucose-Gehalt. Raps und Löwenzahnhonig kristallisiert daher beispielsweise viel schneller als Salbei oder Waldhonig. Auch ein regelmäßiges Rühren kann die Kristallisation hinauszögern.
Richtige Lagerung von Honig

Honig reagiert sensibel auf Feuchtigkeit, beispielsweise durch Lagerung in feuchten, muffigen Kellern. Da Honig ein wasserlöslicher Stoff ist und so Wasser aufnehmen und binden kann, ist die Lagerung in einem kühl, trockenem und dunklem Umfeld empfehlenswert.
Die Lagerung von Honig sollte bestenfalls an einem dunklen und trockenen Ort geschehen, der zudem kalt ist. Wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, ist Honig praktisch unendlich haltbar.
Zu guter Letzt

Wer denkt schon beim Genuss unserer heimischen Obstsorten daran, dass dieser ohne die Bienen vermutlich gar nicht erst möglich wäre.? Denn die Honigbiene ist die wichtigste Tierart zur Bestäubung zahlreicher Nutzpflanzen. Bienen bleiben immer einer Pflanze während ihrer Blüte treu. so übertragen sie den richtigen Pollen auf artgleiche Pflanzen. So unterstützen die Bienen die Landwirtschaft mit größeren Erträgen.

Nahezu 80% der Kulturpflanzen sind auf den Blütenbesuch durch die Honigbienen angewiesen. Besonders profitieren der Anbau von Kern- und Steinobst, Beerensträucher, fast alle Ölsaaten, Wildkräuter und Körnerfrüchte und Gemüse, wie Melonen, Gurken, Kürbisse, Erbsen und Bohnen.

So helfen die Bienen die Artenvielfalt von rund 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen zu erhalten und leisten einen wertvollen Beitrag für einen ausgewogenen Naturkreislauf. Mit ihrer Bestäubungsleistung erhalten sie die Nahrungsgrundlage vieler Lebewesen.
Honig ist CO2 neutral hergestellt. Mit dem Erwerb regionaler, heimischer Produktion leisten Sie dank kurzer Wege auch einen Umweltschutzbeitrag.